Sir 52

בן־סירא
Sirach

Bibelwissenschaft
©
Franz Böhmisch

Sir 51

 

Sir



Lit:
Ein Liebeslied eines jüdischen Weisheitslehrers auf seine Jugenliebe (Sir 51,13-30),In: Andreas Leinhäupl-Wilke, Stefan Lücking, Jesaja M Wiegard (Hrsg.), Visionen des Anfangs (Biblisches Forum Jahrbuch 2) München 2004, 49 – 70.; Ein Liebesgedicht eines jüdischen Weisheitslehrers auf seine Jugendliebe (Sir 51,13-30) [online]; Böhmisch, F. (1997): Die Textformen des Sirachbuches und ihre Zielgruppen, in: PzB 6,2 (1997) 87-122; Böhmisch, F.(1997): »Haec omnia liber vitae«. Zur Theologie der erweiterten Textformen des Sirachbuches, in: SNTU.A 20 (1997) 160-180; Skehan, P. W. (1971): The Acrostic Poem in Sirach 51:13-30, in: HThR 64 (1971) 387-400; Skehan, P.W./ Di Lella, A.A. (1987): The Wisdom of Ben Sira (AncB 39), New York 1987; Spicq, C. (1951): L'Ecclesiastique, in: L. Pirot; A. Clamer (Hg.), La Sainte Bible, Paris 1951, vol. 6, 529-841.

Dieses Kapitel ist in der lateinischen Textform des Buches Jesus Sirach hinzugefügt. Es hat kein Pendant in den hebräischen, griechischen oder syrischen Textformen.

Die spätere Relecture von Sir 51,13-30 als Salomoautobiographie und der Anhang Sir 52 in der Vetus Latina

Aus Signalen in der griechischen Übersetzung von Sir 51,14 konnte Skehan eine Uminterpretation des Kapitels auf Salomo hin aufzeigen, die vom ursprünglichen Autor nicht intendiert war, vielmehr wohl durch diese Fehllesung von באה לי (sie kam zu mir) als באהלי (in meinem Zelt) angeregt wurde. Die ungewöhnliche Erweiterung προφανως εν προσευχη μου am Ende des vorhergehenden Verses zeigt, wie durch Anspielungen auf das Tempelweihgebet in 1Kön 8,22=2Chr 6,12 das Schlussgedicht des Sirachbuches durch den griechischen Übersetzer zur autobiographischen Schilderung Salomos uminterpretiert wird. Das Gebet Salomos wurde offen vor allem Volk vor dem Tempel gesprochen. Diese Uminterpretation hat jedoch einen Anhalt in Sir 47,13-14:

Salomo war König in friedlichen Tagen, Gott verschaffte ihm Ruhe ringsum. Er baute ein Haus für den Namen des Herrn und errichtete ein Heiligtum für immer. Wie weise warst du in deiner Jugend בנעריך, von Bildung מוסר strömtest du über wie der Nil.

Auch Weish 8,2-18, ein noch späterer Text im Alten Testament, der ähnlich wie Sir 51 ein Liebesgedicht auf die Weisheit bietet, ist als innerer Monolog Salomos konzipiert und mündet in Salomos Gebet um die Weisheit in Weish 9, 1-18 ein. Die Weisheit als Braut Salomos scheint also bereits als Topos vorbereitet gewesen zu sein. Diese Entwicklung hat in der weiteren Überlieferung des Sirachbuches zum Anhang des Tempelweihgebetes aus 2 Chr 6,13-21 (zusammengearbeitet mit Stellen aus der Parallele in 1Kön) an das Sirachbuch als Sir 52 geführt, das in der Vetus Latina als Anhang auftaucht. Dieser Anhang ist im Kommentar von C. Spicq nach Forschungen von De Bruyne abgedruckt.



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