Sir 30 |
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Bibelwissenschaft |
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Sir 29 | Sir 31 |
Die Erziehungsmethoden und -theorien des Ben Sira erscheinen uns heute als befremdlich. In früheren Jahrhunderten machten diese überaus harten Erziehungsvorschläge das Buch sehr beliebt bei den sog. Hausvätern. In diesem Abschnitt ist die Beziehung des Vaters zu seinem Sohn im Blick, in einem sehr patriarchalisch konzipierten Kontext: Der Sohn wird einmal das Abbild des Vaters sein, wenn dieser tod ist, und so seine Identität weitertragen. Nach Ben Sira ist der Sohn in Kindertagen zu beugen, so dass er sich nicht auflehnen und sich über den Vater erheben kann.
Ich muss es Ihnen überlassen, wie sie sich zu solch unterdrückender Pädagogik stellen. Ich meinerseits sehe bei Ben Sira einige Felder, in denen ich ihn mir nicht als Berater nehmen möchte.
Ben Sira zeichnet mit seiner Argumentation des "einerseits - andererseits" die traditionelle Wertschätzung des Reichtums, doch zugleich die Versuchung, die der Reichtum in sich birgt. Die Armut wird wie meist in der Weisheitsliteratur als ein Mangel gesehen, der nicht genug Raum für gelingendes Leben ermöglicht. Der kluge Umgang mit dem dankbar genossenen Reichtum ist Ben Siras Direktive.
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