Referat zum Tag des Judentums, 17.1.2002
Meinen Ausführungen muss ich einige Vorbemerkungen
vorausschicken:
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Vergleiche mit dem Judentum haben christliche Theologen immer
wieder angestellt; aber wie die christlich-jüdischen Beziehungen insgesamt,
so war bis vor kurzem auch die Frage nach den jüdischen Wurzeln der
christlichen Liturgie meist von ungerechten Vorurteilen, von strenger Abgrenzung
im Bewusstsein der Überlegenheit, ja sogar von Polemik geprägt.
Schon die Kirchenväter haben argumentiert, dass durch die Zerstörung
des Tempels der Gottesdienst des Judentums für beendet erklärt
wurde; an seine Stelle sei nun das reine Opfer des Christentums getreten,
so wie es der Prophet Maleachi angekündigt habe1.
In dieser Tonart hat man die längste Zeit weitergeredet; eine Veränderung
kam erst mit dem II. Vatikanischen Konzil in Gang, seither ist viel geschehen
aber es ist noch viel mehr übrig zu tun.
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Zweitens: es herrscht oft die Meinung, dass die Richtung
des Einflusses und der Übernahme generell vom Judentum zum Christentum
laufe; diese Sicht greift zu kurz, sondern es ist vielmehr mit einer ständigen
Auseinandersetzung mit dem jeweiligen ‚Gegenüber' zu rechnen. Im einzelnen
sind die Linien aber schwer zu rekonstruieren, weil die Quellenlage es
nicht erlaubt. Wenn ich also im zweiten Teil meines Referates Beispiele
bringe, dann verstehe ich sie in erster Linie als Beispiele der Verwandtschaft
und nicht der Abhängigkeit, auch wenn eine solche dann und wann wahrscheinlich
ist.
Zuvor aber möchte ich kurz von einer grundsätzlichen
Gemeinsamkeit reden, die für das Verständnis der jüdischen
und der christlichen Liturgie wichtig ist.
1) Tempelkult und Wortgottesdienst:
P. Wick beginnt seinen Aufsatz „Vom Tempelgottesdienst
(Avodah) zum Wortgottesdienst" mit folgender Feststellung:
„Vielleicht ist es eines der interessantesten
Phänomene der Religionsgeschichte, wie der im mediterranen Raum bis
zur Zeitenwende omnipräsente Opferkultgottesdienst sowohl im Judentum
als auch im Christentum durch den Wortgottesdienst abgelöst worden
ist, so dass dieser nach der konstantinischen Wende durch die Christianisierung
des römischen Reiches die Jahrtausende alten Kultformen auflöste.
Die ältere christliche Gottesdienstforschung interpretierte dieses
Phänomen folgender-maßen: Das geistig höher stehende Christentum
habe den primitiveren jüdischen Opferkult überwunden, indem es
den Wortgottesdienst der Synagogen aus seiner Enge befreite und mit Geist
füllte" 2
Die neuere Forschung hat diese Polemik nicht mehr nötig;
sie kann sich unbefangener diesem spannenden Prozess widmen und danach
fragen, wie es denn überhaupt dazu gekommen ist. Der eigentliche Auslöser,
so Wick, ist die Zentralisierung des jüdischen Opferkultes auf den
Tempel in Jerusalem, wie sie das Buch Deuteronomium vorschreibt. Das hatte
zur Folge, dass nirgendwo sonst ein Kult ausgeübt werden konnte; ein
Jude, der weit weg von Jerusalem, in der Diaspora lebte, führte somit
im Prinzip ein völlig kultloses Leben. Im Gegensatz zur übrigen
(andersgläubigen) Gesellschaft, konnte er weder einen Hauskult mit
Hausaltar und den üblichen Ritualen pflegen, noch auch religiöse
Feiern für Vereine veranstalten oder besuchen. Nicht betroffen von
diesen Einschränkungen war jedoch die Beschäftigung mit dem Wort
der heiligen Schriften, im Gegenteil; er befolgte mit dieser Beschäftigung
nur das Gebot des Lernens (Dtn 6/11 u.a.). Damit man sich aber dazu versammeln
konnte, schuf das Judentum die Synagoge, einen Raum also, der nicht kultisch
und auch nicht ganz privat ist. Dieser Raum, bzw. dieses Gebäude,
war aber keineswegs als ein Substitut des Tempels gedacht, sondern vielmehr
profanen Versammlungsräumen nachgeahmt. Häufig lässt sich
aber eine Ausrichtung nach Jerusalem feststellen, womit man – bis heute
- zum Ausdruck bringt, dass dort das eigentliche religiöse Zentrum
ist. Nach der Zerstörung des Tempels durch die Römer und dem
Ende des Opferkultes hat die Synagoge gewiss neue Funktionen dazu bekommen,
indem sie verstärkt zu einem Ort der Gemeindefeier wurde. In diese
Feier wurden dann im Laufe der Zeit gewisse Elemente der Tempelliturgie
eingebaut (z.B. der Priestersegen), aber ein Ersatz des Tempels ist die
Synagoge nie und nimmer.
Da die Synagoge nicht nur häufiger Ort des Wirkens
Jesu war, sondern später auch für Paulus und seine Begleiter
die erste Anlaufstelle, daher entstanden gerade um sie herum die ersten
christlichen Gemeinden und erhielten von ihr her eine entscheidende Prägung.
So wundert es auch nicht, dass deren Versammlungen Elemente der synagogalen
Feiern benützten, ganz besonders natürlich die Beschäftigung
mit den heiligen Schriften, welche den Glauben an Jesus als den Christus
begründen sollen.
Mit der Trennung von der Synagoge und der Ausbreitung
im Heidentum, begann für die junge Christenheit sicher eine neue Phase
der Regelung ihrer Gemeindefeiern, wobei schwierige theologische und praktische
Probleme zu bewältigen waren; dazu ist in jüngster Zeit viel
geschrieben worden3.
Das ist hier nicht weiter zu verfolgen; ich wollte nichst anderes als den
für die Entstehung des Wortgottesdienstes in der Synagoge und dann
in der Kirche wichtigen Auslöser, die deuteronomische Kultzentralisation
mit ihren weitreichenden Folgen, ins Blickfeld rücken. Es ist in der
Tat eine religionsgeschichtliche Revolution, die ihresgleichen sucht; sie
schließt auch den Islam letztlich mit ein.
2) Beispiele von Beziehungen:
Wenn ich im folgenden einige Beispiele von Berührungen
in den Liturgien bringe, dann trage ich Tauben nach Linz; das ist mir bewusst.
Und zwar ist das deshalb so, weil ich nur ganz allgemeine Dinge sagen kann
und darüber hinaus die christliche Liturgie auf die mir vertraute
katholische einengen muss. Die eigentlich spannende Sache liegt bei den
alten orientalischen Liturgien und den darin enthaltenen Momenten von Hereinnahme,
Anpassung oder Überbietung, bzw. Abgrenzung, Ablehnung oder gar Verketzerung.
Da sich aber dieses Verhalten in der Forschungsgeschichte fortsetzt, könnte
sogar diese allgemeine Präsentation zu eigener Weiterbeschäftigung
anregen.
Abhandlungen zum Judentum4,
zur jüdischen Liturgie5,
bzw. „zum Verhältnis christlicher Liturgie gegenüber dem Jüdischen:
Fortschreibung oder struktureller Neubeginn?"6
enthalten mehr oder weniger spezielle Überblicke; ich verwende im
folgenden als Leitfaden für meine Ausführungen eine sehr einfache
Übersicht: (Folie)7
a) Einer der häufigsten Vergleichspunkte ist natürlich
das Vater Unser.
Hat Jesus seine Jünger ein erstes christliches
Gebet gelehrt, oder ist es nicht ein durch und durch jüdisches
Gebet? Die Frage ist nichts anderes als ein eindrückliches Beispiel
christlichen Überlegenheitsdenkens, das man oft und gern festgemacht
hat an Jesu ‚Vater'-anrede. – Sachlich ist es heutzutage keine Frage mehr,
dass das Gebet Jesu vor allem zu zwei Grundgebeten der jüdischen Liturgie
enge Beziehungen hat, nämlich zum Kaddisch einerseits, und zwar vor
allem im ersten Teil in bezug auf die Heiligung des Namens und der Verwirklichung
von Gottes Herrschaft (Siehe Folie), und zum Schmone Esreh (18-Bitten-Gebet)
im zweiten Teil, wenn es um die Dinge des täglichen Lebens geht. (Siehe
Folie). Im einzelnen begegnet man jedoch den Formulierungen des Vater unsers,
(angefangen von der Anrede bis hin zur Schlussdoxologie) ständig in
den Gebeten der Synagoge – das Vater-Unser ist gleichsam eine Anthologie!8
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Wenn ich bei der kath. Messe bleiben und an das alte Stufengebet
erinnern darf, dann fällt auf, dass der unter Nr. 4 genannte Gesangstext,
den man beim Betreten der Synagoge spricht: mah tobu ohaleka Ja'akob
zweifellos ähnliche Gedanken ausspricht wie der damals verwendete
Psalmtext: Introibo ad altare Dei...ich will hintreten zum Altare Gottes.."(Ps
43,4)
Und so wie der Priester beim Händewaschen in der
Sakristein und beim Anlegen der Gewänder Gebete spricht, so auch der
Jude, wenn er am Morgen aufsteht, die Hände wäscht, den Gebetsschal
(Tallit) nimmt und die Gebetskapseln (Tefillin) anlegt.
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Dass unser Gloria, das mit einem Vers aus dem Evangelium
beginnt, im ersten Teil ebenfalls viele Formeln jüdischer Gebetssprache
enthält, ist klar; im besonderen ist auf die Redeweise in 1.P.Pl.
hinzuweisen, „wir loben dich, wir preisen dich..." usw., welche die spezifische
Form des Synagogen-gebetes spiegelt, bei welcher sich niemand (auch kein
Vorbeter) über die Gemeinde stellen darf.
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Die neuen Gabengebete, welche mit „Gepriesen bist du, Herr,
unser Gott, Schöpfer der Welt.." beginnen und mit „Gepriesen bist
du in Ewigkeit..." beantwortet werden, nehmen die Struktur der jüdischen
Berakot auf, welche für Brot und Wein gesprochen werden, und stellen
damit ein schönes Beispiel neuer Besinnung auf die jüdischen
Wurzeln dar.
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Ein besonderes Beispiel der Gemeinsamkeit, aber auch der
Abgrenzung, ist das ‚3-mal-heilig' – die Keduscha bzw. das Sanktus9;
dieser Lobpreis, der vielleicht aus der Tempelliturgie stammt, ist im Synagogengebet
mehrfach verankert; der Text besteht aus Jes 6,3 und wird fortgeführt
mit einem Zitat aus Ez 3,12: „Und die Ophanim und die Tiergestalten an
dem heiligen Weltenthrone erheben sich mit Sturmesbrausen und stimmen ein
in den Chor der Serafim, loben Gott, den Herrn und sprechen ..." einen
ähnlichen Text findet man in den alten christlichen Liturgien des
Ostens. In unserer westlichen Liturgie dagegen wird das Zitat aus Mt 21,9
angefügt und der Text damit christologisiert – in deutlicher Abgrenzung.
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Dass auch unsere eucharistischen Hochgebete von der Wurzel
her eine bedeutsame Verwandtschaft mit jüdischen Gebeten haben, ist
durch die neuere Forschung gesichert. Vor allem ganz frühe Formen,
die z.B. in der Didache und in den Apostolischen Konstitutionen überliefert
sind, entsprechen in der Struktur dem Seder Birkat ha-Mazon, d.i.
dem Tischgebet. Seine Grundstruktur enthält drei Elemente: 1) Den
Lobpreis Gottes, 2) den Dank für das Land und seine Gaben und 3) die
Bitte für das Volk und die Stadt Jerusalem; die christliche Version
dankt konsequent nur für die Gaben nicht für das Land und bittet
für die Kirche als das neue Bundesvolk! Diese Gemeinsamkeit in der
Struktur belegt zugleich, dass in die urchristlichen Mahlfeiern Elemente
der in den Häusern abgehaltenen Mähler, den Symposien, Eingang
gefunden haben10.
Daneben ist, wenn das Sanktus bereits ein fester Bestandteil des Hochgebetes
ist (= seit 4. Jhdt), auch mit Beziehungen zum jüdischen Morgengebet
zu rechnen. Theologisch zentral ist natürlich das Gedächtnis
des Bundes. Auf die Bezüge zum Paschamahl möchte ich unten noch
kurz verweisen.
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Ein letzter Punkt bezüglich der Messe: das Schlussgebet,
in welchem der Dank an Gott ausgesprochen wird, erinnert an die 18. Beracha-
„modim
anachnu sche'atta hu Adonaj Eloheinu." (Wir danken dir, dass du ER,
der Herr unser Gott bist...); und der Segen sowie der Friedenswunsch haben
ein Gegenüber in der 19. Beracha der Amida, (des 18-bitten-gebetes),
wenn dem Segen aus dem Buch Numeri ("Es segne dich der HERR und behüte
dich.") die Bitte folgt: „Sim schalom.. Gib Frieden, Glück
und Segen, Gnade, Liebe und Erbarmen..." ( siehe Nr. 7 der Gesangstexte).
Ich gehe als nächstes kurz zu den Gebetszeiten.
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Die Hinwendung des Menschen zu Gott kann nicht einfach dem
Zufall überlassen werden; schon im AT finden sich daher Ansätze
für fixe Zeiten des Gebets, (auch des privaten Gebets), die sich wie
die Opfer im Tempel an bestimmte Punkte des Tageslaufes festmachen. Eckpunkte
sind der Morgen und der Abend, doch treten bald die Wendepunkte, Mittag
und Nachtwende hinzu. In den Lobliedern von Qumran finden wir bereits ein
Schema, das dem Stundengebet ähnlich ist; ich zitiere auszugsweise
aus 1QH 12:
„Ich will rühmen deinen Namen... ohne Unterlass
und allezeit,
wenn das Licht der Sonne hervorkommt aus seiner Wohnstatt,
wenn ihr Lauf sich wendet nach der Ordnung des Tages...
wenn es Abend wird und das Licht dahingeht,
bevor die Finsternis kommt, die des Nachts herrscht.
Ich will Lieder singen und beten in der Stunde,
wenn es wieder Morgen wird ...
wenn die Nacht schwindet und der Tag anbricht...
Diese Ordnung ist festgelegt durch Gottes Wort...
Und sie wird bestehen in Ewigkeit."11
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Der Beginn der christlichen Stundenliturgie12
am Morgen weist eine auffallende Nähe zum jüdischen Gottesdienst
auf; der Einleitungsvers, Ps 51,17:
„Herr, öffne meine Lippen, damit meinMund den
Lob verkünde" –
Adonaj sefatai tiftach u-fi taggid tehillateka"
ist im jüdischen Gottesdienst die Eröffnung
des Gebets schlechthin, der Amida (18-Bitten-Gebet). Da der Vorbeter ursprünglich
die Bitten frei formulierte, war diese Einleitung höchst angebracht.
Christliche Spiritualität legt den Akzent auf den Beginn des Redens
mit Gott am Morgen nach der Stille der Nacht.
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Für die Eröffnungsantiphon gibt es klarer Weise
keine Entsprechung, aber der Eröffnungspsalm, Ps 95, ist derselbe,
mit dem auch die jüdische Gemeinde in der Synagoge am Freitag Abend
den Sabbat beginnt:
„Lechu nerannena l'Adonaj, nari'a le-sur jisch'enu.."
Zum besseren Verständnis der Entsprechung ist zu
beachten, dass der jüdische Tag am Abend beginnt, dh der Psalm steht
auch am Tagesanfang!.
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Die Differenz wiederum zeigt sich grundlegend darin, dass
die jüdische Gemeinde die Aufforderung in diesem Psalm: „verhärtet
eure Herzen nicht wie bei Meribah, wie am Tag von Massa in der Wüste.."
(V.8) als Teil der eigenenen Geschichte, die christliche hingegen nur als
geistliches Kontrastbeispiel (– mit den möglichen Konsequenzen - )
lesen kann. Mit dieser Bemerkung möchte ich gleichzeitig hingewiesen
haben auf das generelle Problem des christlichen Umgangs mit dem sogenannten
Alten Testament! Dieses Problem betrifft ja einen wesentlichen Teil des
Wortgottesdienstes in all seinen verschiedenen Formen.
Als letztes noch ein Detail zu Pessach und Ostern; Ostern
war, das ist bekannt, ein üblicher Zeitpunkt besonderer Polemik der
Christen gegen die Juden, (angefangen von der berüchtigten Predigt
des Melito von Sardes und durch die Zeiten wachgehalten in der beleidigenden
alten Karfreitagsbitte). So verwundert es nicht, wenn z.B. jüdische
Liturgiewissenschafter vermuten13,
dass bei der Ausgestaltung der Pessachhaggada bewusst Distanz geschaffen
wurde zur christlichen Feier und zwar folgendermaßen:
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wenn nicht der von den Christen verwendete Text, Ex
12, den Ausgangspunkt für den Midrasch im Seder bildet, sondern vielmehr
Dtn 26,5-8;
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wenn über die Mazzen gesprochen wird: „Das ist
das Brot der Not, das unsere Väter in Ägypten aßen.."
(ha lachma ‚anja' (di achalu abahatana b'ar'a de-mizraim)
und der Gegensatz zum Einsetzungswort im Evangelium anklingt,
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und wenn vielleicht das Dajjenu („Es hätte
uns genügt...") als ein ausdrückliches Gegengewicht zu den Improperien,
den sogenannten Heilandsklagen, („Mein Volk, was tat ich dir...?") zu verstehen
ist. An sich haben die Improperien, wie Albert Gerhards darlegt14,
guten Boden in den biblischen Überlieferungen und sind zunächst
nicht antijüdisch gemeint, sondern (wie üblich) auf die Christen
als die ‚Erben'15
des Alten Testaments bezogen, aber wenn sie wörtlich genommen werden,
dann, dann wird es gefährlich.
Meine Folie führt als letztes die Gebetshaltung der
ausgebreiteten Arme als ein gemeinsames Element an, ein schönes Zeichen,
daher möchte man es nicht wahr haben, dass selbst dieses sich zur
Polemik eignet: Christen sollen bedacht sein, ihre Armhaltung mehr dem
Gekreuzigten anzupassen...16
Fazit: Albert Gerhards sagt einmal: „Die christliche
Liturgie steht gegenüber dem jüdischen Gottesdienst in einem
Verhältnis, das von Kontinuität und Diskontinuität gleichermaßen
geprägt ist."17Ich
möchte aber die Frage anfügen, ob es Juden bezüglich christlicher
Liturgie nicht eher so geht wie Eltern, die mit der Musik der Kinder schwer
zurecht kommen – von mitmachen kann ohnehin keine Rede sein.
1Vgl.
Mal 1,10-11; der Text lautet: „O, wäre doch einer unter euch, der
die Türen schlösse, damit ihr nicht umsonst auf meinem Altar
Feuer entzündet! Ich habe kein Wohlgefallen mehr an euch, spricht
JHWH Zebaot, und nehme kein Opfer mehr aus eurer Hand. Denn vom Aufgang
der Sonne bis zu ihrem Niedergang ist mein Name groß unter den Völkern,
und an jedem Orte wird meinem Namen ein Rauchopfer dargebracht und eine
reine Opfergabe..."
2 P. Wick, Vom Tempelgottesdienst
(Avodah) zum Wortgottesdienst, in: Kirche und Israel 16 (2001), 9-24; Zitat
S. 9
3 J. Harrison, Paul's House
Chruches and the Cultic Associations, in: The Reformed Theological Review
58 (1999), 31-47; D.-Koch, Die Christen als neue Randgruppe in Makedonien
und Achaia im 1. Jahrhundert n. Chr., in: H.P. Müller (Hg.), Antike
Randgesellschaften und Randgruppen im östlichen Mittelmeer, Münster
2000, 158-188; U. Schnelle, Muß ein Heide erst Jude werden um Christ
sein zu können? , in: M. Karrer u.a. (Hg.) , Kirche und Volk Gottes
(FS J. Roloff), Neukirchen 2000, 93-109.
4 Vgl. die vor allem für
den Unterricht sehr brauchbare Mappe von R. Then, Das Judentum. Religion-Geschichte-Gegenwart,
Bilder-Folien-Einführung, Regensburg 3. Aufl. 1998.
5 Vgl. z. B. L. Trepp, Der jüdische
Gottesdienst. Gestalt und Entwicklung, Stuttgart 1992, 277-293.
6 Vgl. den gleichnamigen Artikel
von A. Gerhards, in: Kirche und Israel 16 (2001), 24- 44 und die zahlreichen
Literaturverweise dort.
7 Die Übersicht stammt
aus der Mappe von R. Then (siehe Anm. 4), S. 171 und 172.
8 Vgl. P. Lapide, Das Vaterunser
– ein christliches oder ein jüdisches Gebet?, in: Tribüne. Zeitschrift
zum Verständnis des Judentums 12 (1973), 5456-5461u.a.m.
9 Vgl. B. D. Spinks, the Jewish
sources for the Sanctus, in: Heythrop Journal 21(1980),168-179; sowie G.
Winkler. Übernahme und Adaption alttestamentlicher Bestandteile in
den christlichen Riten: Das Sanctus (Ein Arbeitsbericht), in: W. Groß
(Hg.), Das Judentum – eine bleibende Herausforderung christlicher Identität,
Mainz 2001, 78-90.
10 Vgl. dazu im einzelnen A.
Gerhards, Entstehung und Entwicklung des Eucharistischen Hochgebets im
Spiegel neuer Forschung, in: A. Heinz und H. Rennings (Hg.), Gratias agamus.
Studien zum eucharistischen Hochgebet (Fs. B. Fischer), Freiburg 1992,
75-96, sowie die oben Anm 3 genannte Literatur.
11 Übersetzung nach K.
Berger, Psalmen aus Qumran, Stuttgart 1994, S. 42.
12 Vgl. dazu H. Rennings, Zum
Invitatorium der täglichen Stundenliturgie und seinem Psalm 95 (94),
in: M. Klöckener (Hg.), Lebendiges Stundengebet: Vertiefung und Hilfe,
Freiburg 1989, 241-251.
13 Vgl dazu den Bericht von
C. Leonhard, Pessachhaggada und Osternacht, in: Kirche und Israel 16 (2001),
45-47 und die dort besprochene Literatur.
14 Vgl. A. Gerhards, Improperia,
in: RAC 17 (1996), 1198-1212.
15 Die Kirchenväter haben
öfters die Meinung vertreten, dass das AT zum Besitz der Kirche geworden
sei, weil die Juden es ohnehin nicht richtig, d.h. auf Christus hin, zu
lesen verstünden.
16 Vgl. dazu W. Horbory, Jews
and Christians in Contact and controversy, Edingburgh 1998, besonders Abschnitt
9: „Early Christians on Synagogue Prayer and Imprecation", S. 226-243.
17 A. Gerhards, Absolutheitsanspruch
der Christen? Liturgiewissenschaftliche Anmerkungen zur gegenwärtigen
Verhältnisbestimmung von Judentum und Christentum, in: G. Riße
ua. (Hg.), Wege der Theologie: an der Schwelle zum dritten Jahrtausend
(FS Waldenfels), 245-258, Zitat 245.