Die Evangelien |
Bibelwissenschaft
© Copyright Franz Böhmisch |
---|
Neben den vier kanonischen Evangelien (Matthäus Mt,
Markus Mk, Lukas Lk und Johannes
Joh ), die im Christentum aller Konfessionen anerkannt
sind, gibt es auch noch apokryphe Evangelien wie das Thomasevangelium.
Die vierfache Überlieferung der Frohen Botschaft (eu-aggelion)
hat schon frühzeitig dazu verleitet, ein Diatessaron zu verfassen,
also eine Vermischung aller vier Erzählungen zu einem Werk, wie es
Tatian vorgelegt hat. In der kirchlichen Praxis der Gegenwart spielen jedoch
nur die vier kanonischen Evangelien eine Rolle.
Durch Vergleich der ersten drei Evangelien (Mt, Mk und Lk), wovon das
Mt in der alten Kirche die größte Dignität hatte und von
den meisten Mönchen und Bibelgelehrten auswendig gelernt wurde, konnte
die Exegese das Mk-Evangelium als ältestes Evangelium aufdecken. Lk
und Mt bauen auf Mk auf und integrieren überdies aus einer anderen
Quelle gemeinsame Überlieferungen. Diese literarische Quelle nennt
man gemeinhin Logienquelle Q. Sie ist als solche nicht mehr erhalten. Manche
exegetischen Forscher investieren sehr viel Geld und Energie in die Erforschung
dieser Quelle, weil sie ihnen aufgrund ihres Alters und ihres Charakters
als äußerst "authentisch" erscheint. Die Pluriformität
der biblischen Überlieferungen zeigt sich an den vier Evangelien sehr
eindringlich.
Aus den Evangelien heraus gibt es wichtige Bezüge:
Das Lukasevangelium hat seine Fortsetzung in der
Apostelgeschichte, die vom selben Autor verfasst
wurde.
Das Johannesevangelium steht in Verbindung mit
den johanneischen Briefen 1Joh, 2Joh
und 3Joh.
Informationen im Internet:
KTH Linz | Diözese Linz |